Die Flut hat vieles verändert; auch die Menschen.
Es sind nun über 18 Monate nach der Flut. Wir wohnen wieder zu Hause. Um uns herum ist noch viel Dreck, Staub,
Matsch, Lärm. Unsere Heimat ist noch nicht schön und das wird auch noch ein wenig Zeit benötigen. Wir selber sind noch nicht ganz fertig.
Aber wir können wieder zu Hause sein. Ich habe vor der Flut nicht gewusst, wie wichtig ein zu Hause für die Familie ist. Man freut sich über
Selbstverständlichkeiten, die man über einen längeren Zeitraum nicht hatte. Auch die gemeinsame Zeit ist intensiver geworden. Die Nacht hat uns
verändert und uns gezeigt, was wirklich wichtig ist. Und dass die Familie an 1. Stelle stehen sollte.
Die Flut hat uns verändert. Wir sind aus dem Hamsterrad ausgebrochen. Der Kopf muss das Geschehene zum Teil noch
verarbeiten. Die Nacht sitzt tief. Vertrauen ist verloren gegangen. Man ist einfach nicht so belastbar wie vor der Flut. Auch die Energie, die man
in den Aufbau gesteckt hat, ist aufgebraucht und man sehnt sich oft nach Ruhe und Stille. Die Flut war zwar am nächsten Tag wieder weg, jedoch hat
Sie uns viel Lebenszeit geklaut und tut es auch noch immer. Manchmal wünscht man sich einfach wach zu werden von diesem Albtraum.
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